Articles | Volume 51, issue 4
https://doi.org/10.5194/gh-51-169-1996
https://doi.org/10.5194/gh-51-169-1996
31 Dec 1996
 | 31 Dec 1996

Die Bundesstatistik als Anbieter und Nutzer von raumbezogenen Daten

R. Humbel

Abstract. Entsprechend dem aktuellen schweizerischen Bundesstatistikgesetz können praktisch alle Daten, die im allgemeinen mit geographischen Informationssystemen (GIS) verwaltet und verarbeitet werden, auch als statistische Daten betrachtet werden. Dies schließt insbesondere Informationen über Boden, Bevölkerung, Betriebe wie auch Naturobjekte, deren Lage im Raum erfaßt werden kann, mit ein. Daraus leitet sich auch die Aufgabe ab, daß solche Angaben durch die Bundesstatistik erhoben und im Bundesamt für Statistik (BFS) verwaltet, genutzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Sektion Raumnutzung im BFS unterhält im Rahmen ihrer GIS-Infrastruktur auch eine spezialisierte Servicestelle, welche potentiellen Datenbenützern und Kunden aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und der gesamten Öffentlichkeit offensteht und ihnen Daten, Auswertungen, Beratung und Informationen anbietet. Die Basis von GEOSTAT bildet die zentrale GIS-Datenbasis der Bundesverwaltung, welche die verschiedensten gesamtschweizerisch und digital vorliegenden raumbezogenen Daten von unterschiedlichen Bundesstellen harmonisiert zusammen führt und für Auswertungen und Diffusion verfügbar macht.
Der Dienst Geokodierung derselben Sektion ordnet allen Gebäuden der Volkszählung (ab1990) sowie der schweizerischen Betriebszählung 1995/96 Schwerpunktskoordinaten zu. Dadurch können die im Rahmen dieser Vollerhebungen erfaßten Variablen unter Berücksichtigung des Datenschutzes mit einer sehr feinen räumlichen Auflösung von 1 Hektare ins GIS übergeführt werden. Sie stehen dann, zusammen mit den übrigen vorhandenen Datensätzen, für eine breite Palette von Untersuchungen und Auswertungen zur Verfügung.
Einige konkrete und potentielle Anwendungen der vorhandenen Daten sollen das Potential und die Breite der Fragestellungen, die damit angegangen werden können, illustrieren. Eine besondere Stellung dürfte in Zukunft aber auch die Satellitenfernerkundung erhalten, deren Daten und Auswertungen eine willkommene Ergänzung für die eher traditionellen GIS-Datensätze bilden werden. Ein erster Pilotversuch wurde vor wenigen Monaten im BFS gestartet, der zum Ziel hat, die Machbarkeit einer gesamtschweizerischen Unterscheidung von Laub-, Nadel- und Mischwald als Ergänzung der auf der Grundlage von konventionellen Luftbildern erhobenen Arealstatistik nachzuweisen.

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