Articles | Volume 65, issue 3
https://doi.org/10.5194/gh-65-207-2010
https://doi.org/10.5194/gh-65-207-2010
30 Sep 2010
 | 30 Sep 2010

Verflüssigende (Un-) Sicherheiten : über Räumlichkeiten des Strassenhandels am Beispiel Brasiliens

M. Redepenning, H. Neef, and E. Gomes

Abstract. Der Artikel untersucht die Bedeutung unterschiedlicher Räumlichkeiten im Zuge der Unterscheidung von Sicherheit und Unsicherheit. Am Beispiel des Strassenhandels in brasilianischen Städten wird zunächst gezeigt, wie dieser seitens stadtentwicklungspolitischer Akteure als ein Element der Unsicherheit gerahmt wird. Es wird ferner dargelegt, dass sich einige Massnahmen zur Minimierung dieser Unsicherheit einer raumbezogenen Strategie der Einhegung in feste Containerräume bedienen. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den spezifischen Räumlichkeiten des Strassenhandels. So stellt die von der Politik als unsicher bewertete metrisch-räumliche und nicht-metrischräumliche Bewegung des Strassenhandels gerade für die einzelnen Strassenhändler ein Element sozialer Sicherheit dar. Wir handeln die metrisch-räumliche Bewegung des Strassenhandels mit dem Begriff des Blasenraumes (Costa 1989) und die nicht-metrischräumliche Bewegung mit dem Konzept des flüssigen Raumes (Mol & Law 1994) ab. Wir betonen, dass es bei der Herstellung sozialer Ordnung wichtig ist, die spezifischen Räumlichkeiten, die in sozialen Systemen ausgebildet werden, im Blick zu behalten.

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