Articles | Volume 63, issue 3
https://doi.org/10.5194/gh-63-151-2008
https://doi.org/10.5194/gh-63-151-2008
30 Sep 2008
 | 30 Sep 2008

Quartäre Klimaschwankungen : Schätzung der Temperaturschwankungen in Grönland mittels hochaufgelöster Isotopenmessung an im Eis archivierter Luft

M. Leuenberger

Abstract. Eisbohrkerne bieten einen Zugang zu klimatischer Information, welche zeitlich gut geordnet und in hoher Präzision ausgemessen werden kann. Stabile Isotope in Wassermolekülen können relativ einfach mit hoher Genauigkeit gemessen werden und geben einen ersten Eindruck, wie sich die lokale Temperatur zeitlich verändert hat. Allerdings dürfen die Isotopenvariationen des Wassers nicht 1: 1 in lokale Temperaturen umgesetzt werden, da es neben der Temperatur auch noch andere Einflussgrössen gibt, wie die Quellentemperatur und die jahreszeitliche Niederschlagsverteilung. Variationen von Stickstoffisotopen aufgrund der Thermodiffusion erweisen sich als sehr guter Temperatur- Proxy für grosse und schnelle Temperatursprünge, wie dies die Dansgaard- Oeschger- Ereignisse darstellen. An North- GRIP- Eis wurden mit dieser neuen Methodik Temperatursprünge zwischen 8 und 15° C für die Dansgaard- Oeschger- Ereignisse 8–17 gemessen. Die Genauigkeit dieser Temperatursprünge beträgt ca. 3°C.

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